Diese Anleitung stammt aus dem Nachbarforum und wurde verfasst von Mr.Moe (Ergänzungen von AMenge und Fliegenfranz)
Schritt 1: Die Wäsche
Ist die Grundlage jeder Aufbereitung und gilt auch für die anschließende Pflege. Begonnen wird damit groben Schmutz abzuspülen, vorzugsweise mit einem Hochdruckreiniger. Ein scharfer Strahl aus dem Gartenschlauch tut es aber auch. Hat man sehr stark verschmutzte und Bereiche mit viel angetrockneten Drecks erleichtert man sich die Wäsche, und reduziert das Risiko von Kratzern, indem man die betreffenden Stellen mit einem speziellen Reinigungsmittel einweicht, etwa mit verdünntem Allzweckreiniger, Insektenentferner. Eine flächendeckende Lösung hierfür ist das Auto vor der Wäsche mit Schaum einzusprühen. Für Hochdruckreiniger gibt es dafür Lanzenaufsätze mit einem Zusatztank, eine so genannte Foam Lance. In den Zusatztank kommt hochdosiertes Schampoo-Wasser, oder ein spezielles Mittel zur Schaumerzeugung, was im Handel als Snow Foam bezeichnet wird. Damit kann ein sehr dichtet, großflächiger Schaum erzeugt werden, der lange am Wagen haftet und den Schmutz somit einweicht und anlöst. Eine weniger kostenintensive Möglichkeit der Schaumerzeugung, die keinen Hochdruckreiniger erfordert ist ein Pumpsprüher. Diesen kann man bereits fertig kaufen, oder für kleines Geld selbst aus wenigen Komponenten bauen. Nachteil ist ein meist weniger fester Schaum der nicht so lange am Fahrzeug anhaftet.
Dann kann mit der 2-Eimer Wäsche begonnen werden. Diese ist gerade in der warmen Jahreszeit im Schatten durchzuführen. Zur Wäsche kann sowohl kaltes als auch warmes Wasser verwendet werden, der Unterschied in der Reinigungsleistung ist gering. Die Eimer sollten ein Mindestvolumen von 10l haben, mehr geht natürlich immer. Idealerweise werden die Eimer noch mit so genannten Grid Guards kombiniert. Das sind Plastikeinsätze, die etwas oberhalb des Eimerbodens sitzen und eine grobe siebförmige Oberseite haben. Daran kann der Waschhandschuh abgestreift werden, so dass sich der Dreck löst und nach unten sinkt wo er nicht mehr so leicht aufgewirbelt werden kann. In einen Eimer kommt klares Wasser, in den Anderen Schampoo-Wasser. Weiteres Utensil ist ein Waschhandschuh. Normale Viskoseschwämme sind ungeeignet, da sie aufgenommenen Dreck nur sehr schwer wieder abgeben, was dazu führt, das man den Schmutz immer wieder über den Lack reibt. Die Handschuhe gibt es als Mikrofaserhandschuhe und als Lammfellhandschuhe. Beide sind besonders sanft zum Lack und transportieren Schmutz schnell nach innen, wo er im Klarwasser Eimer auch wieder leicht wieder ausgespült werden kann. Was letztendlich zum Einsatz kommt ist Geschmackssache.
Nach dem Abspülen wird der Handschuh in den Eimer mit Schampoo-Wasser getaucht. Angefangen mit der Wäsche wird auf dem Dach, da dort der am wenigsten verschmutzte Bereich ist. Je nach Wasseraufnahmefähigkeit des Handschuhs und Fahrzeuggröße kann mit einem mal eintauchen maximal ein halbes Dach gewaschen werden. Danach kommt der Handschuh zum Auswaschen in den Klarwassereimer. Mit einer Hand wird der Handschuh festgehalten, mit der anderen Hand werden die Fasern/Haare gründlich durchgekämmt, um auch tief sitzenden Schmutz auszuspülen. Anschließend den Handschuh auswringen, um das Schampoo-Wasser nicht unnötig zu verdünnen. Dann wird wieder Wasser aus dem Schampoo-Eimer aufgenommen und die nächste Teilfläche gewaschen. Auf diese Weise Arbeit man sich von oben nach unten und von den sauberen zu den schmutzigeren Stellen weiter vor. Im Sommer ist darauf zu achten, dass zwischendurch keine Schampoo-Reste antrocknen. Gegebenenfalls muss man zwischendurch noch einmal abspülen. Für die besonders schmutzigen Bereiche wie die Einstiegsleisten, Schwellerbereich, Felgen und Reifen ist der Einsatz eines zweiten, günstigeren Waschhandschuhs günstig. So kann man den meist etwas teureren Waschhandschuh für den oberen Teil des Wagens schonen und bringt keine unnötigen Mengen groben Schmutzes ein, bei dem wiederum das Risiko besteht, dass dieser durch die Wäsche das Handschuh nicht vollständig verschwindet und bei der nächsten Benutzung feine Kratzer verursacht.
Produkte und Zubehör:
• 2 Eimer
• 1-2 Waschhandschuhe
• Autoschampoo
• Hochdruckreiniger
• Schaumsprüher
• Snow Foam
Schritt 2: Kneten
Mit der Knete kann man Schmutz entfernen, der bei normalen Wäschen zurückbleibt. Dazu zählen Flugrost, kleine Teeranhaftungen, Bremsabrieb und Industrieablagerungen. Da aber Kneten auch zu feinen Kratzern und Hologrammen führen kann, sollte man vorher abwägen, ob es wirklich nötig ist zu kneten.
Dazu wird die Knete in Portionen von ~50-70g zu einer Flachen Scheibe geknetet und unter Zuhilfenahme eines Gleitmittels mit geringem Druck immer hin und her über den Lack gewischt, bis man keine Unebenheiten mehr auf dem Lack spürt. Dabei ist peinlich genau darauf zu achten, dass immer genügend Gleitmittel zwischen Lack und Knete vorhanden ist. Während des Knetens muss man immer wieder die Knete begutachten, und bei straken Verschmutzungen durchkneten bis wieder eine saubere Knetfläche zur Verfügung steht. Einige Kneten sind gerade bei tiefen Umgebungstemperaturen sehr hart. Diese Sorten kann man zur Reduzierung der Kratzergefahr vor Benutzung in warmes Wasser legen, oder sie mit der Hand warmkneten.
Als Gleitmittel kann man Schampoo-Wasser oder einen Detailer verwenden. Bei der Verwendung von Schampoo-Wasser braucht man eine erheblich größere Menge wegen der geringeren Gleitfähigkeit. 2l pro Fahrzeug sind ein guter Richtwert. Dabei sollte man das Schampoo nicht zu hoch dosieren. Es kann zu Unverträglichkeiten kommen, wodurch sich die Knete zersetzt. Beim Einsatz von Detailer muss man darauf achten, ob der jeweilige Detailer überhaupt als Gleitmittel geeignet ist. Viele Produkte können zu diesem Zweck verdünnt werden um eine größere Ergiebigkeit zu erreichen. Wegen der besseren Gleiteigenschaften kommt man mit weniger Gleitmittel aus, als wenn man Schampoo-Wasser benutzt.
Nach dem Kneten kann man den Wagen waschen, um angetrocknete Produktreste zu entfernen. Man kann aber auch direkt nach dem Kneten einer Teilfläche diese mir einem Mikrofasertuch abwischen und sich so eine zusätzliche Wäsche sparen.
Produkte:
• Knete
• Gleitmittel
• evtl. 2-3 Mikrofasertücher zum abwischen des Gleitmittels
Schritt 3: Trocknen
Nach dem Waschen und Kneten muss man den Lack für die weitere Behandlung trocken legen. Das geschieht mit einem Mikrofasertuch. Diese gibt es als glattes Waffel-Tuch und als Tuch mit mehr oder weniger langem Flor. Auch hier ist die Wahl Geschmackssache. Für die durchschnittliche Fahrzeuggröße reicht ein Tuch aus, um den Wagen komplett und ohne auszuwringen zu trocknen.
Von anderen Trockenwerkzeugen ist abzuraten. Bei Silikon-Abziehern besteht das Problem, das es zu feinen Schlieren kommen kann, durch Restschmutz, der nach der Wäsche übrig geblieben ist. Das gleiche gilt für das klassische Autoleder. Das Wasser muss wegen der geringen Aufnahmefähigkeit des Leders vom Lack geschoben werden. Das Trocknen dauert somit wesentlich länger und es besteht wieder die Gefahr von feinen Kratzern.
Mikrofasertücher dagegen saugen das Wasser auf. Darum braucht man zum Trocknen auch nicht mit Druck über den Lack rubbeln. Das Trockentuch wird voll ausgebreitet auf den Lack gelegt, und an zwei Ecken über das Auto gezogen. Für die Seitenflächen ist es vorteilhaft die oft sehr großen Tücher ein bis zwei mal zu falten. Dann kann man mit ganz leichtem Druck die Flanken abwischen, ohne die Gefahr, dass irgendwelche Ecken vom Tuch den Boden oder die schmutzigen Reifen berühren.
Produkte und Zubehör:
• Trockentuch